Bereits viele handwerkliche Bereiche sind in den letzten Jahren der fortschreitenden Digitalisierung zum Opfer gefallen. Neben der Textilindustrie betraf das auch
die Herstellung von Porzellan. Unabhängig davon, dass wir nun darauf angewiesen sind, einige Sachen zu importieren, geht auch einiges an Fachwissen verloren. Aber um ehrlich zu sein, wer hat
heutzutage noch echtes Porzellan zu Hause?
Vergangenes Wochenende war ich in einer ehemaligen Porzellanfabrik in Arzberg unterwegs. Der Eigentümer hat noch einiges an Maschinen und nette Fotomotive in seinen
Hallen aufbewahrt. Das finde ich natürlich super. Und wenn man dann noch bereit ist, seine Tore für Fotomotivjäger zu öffnen ... TOP!
Grundsätzlich ist es mir aber wichtig, auch einiges über die Geschichte dieser Gebäude zu erfahren. Schließlich hängen diese Fabriken oft mit der Region zusammen
und können somit auch zur Stärkung von Gegenden beitragen, leider gilt dies natürlich auch für das Gegenteil.
Es existieren ja so einige Anbieter für derartige Fototouren. Dieses Mal buchte ich den Tag bei urbexplorer.com. Eigentlich spezialisiert auf Fotoexpeditionen in
andere Länder, fand ich dieses Angebot spannend, weil es Abwechslung bot. Neben der Porzellanfabrik ging es zu einer ehemaligen Lebkuchenhalle und anschließend zu einem Eisenbahnwerk, um das sich
mittlerweile ein Verein kümmert.
Auch dieses Mal: Freies Herumstreunen, um den Ort für sich zu entdecken...
Anm.: 2024 war ich mit dem Anbieter Fototouren Berlin erneut an der Arzberger Location. Daher finden sich nun neue Fotos von der Porzellan- und der Lebkuchenfabrik (die Fabrik selbst wurde mittlerweile verkauft und einige Geräte in ein anderes Gebäude verbracht). U.a. waren dieses Mal auch ein Wohnraum zu entdecken. Zu der Tour gehörte ein Stadthaus, worin sich in der Vergangenheit Arztpraxen befanden. Besonders skurril war ein Patientenstuhl, der sich im Keller des Gebäudes befand. Mit etwas Fantasie wurden hier illegal Organe entnommen... so zumindest habe ich es mir hinzugedichtet.