Wenigstens ein Berliner Flughafen, der schon Passagiere gesehen hat!
Gut, wenn es um Lost Places geht, hätte es auch der (vermutlich bald eröffnete) neue Hauptstadtflughafen "BER" werden können. Der hat aber noch nie einen Passagier gesehen und bisher wenig
Geschichtliches zu bieten.
Der Flughafen Berlin Tempelhof (auch als Zentralflughafen bezeichnet) nahm 1923, bestehend aus nur einer Baracke, den Linienverkehr auf. Welch ein Wunder kam der Flughafen mit dem ICAO-Code EDDI
(ab 1995) in den 1930er Jahren an seine Grenzen. Ein Architekt wurde daher mit dem Bau beauftragt, der der Architektur des Nationalsozialismus entsprechen sollte. 1941 wurde das Flughafengelände
fertiggestellt.
Der Flughafen diente während der Blockade von West-Berlin zum Transport z.B. lebensnotwendiger Verpflegung. Während der "Berliner Luftbrücke" 1948/49 landeten die Maschinen zeitweise im 90-Sekunden-Takt. Die bekannteste Geschichte aus dieser Zeit ist die vom Piloten Gail Halvorsen, der Süßigkeiten für die Kinder aus seinem Flugzeug abwarf. Das brachte den Maschinen den Namen "Rosinenbomber" ein.
1973 wurde der Linienverkehr aufgegeben und an den Flughafen Tegel übergeben. Ein Grund dafür waren die beiden zu kurzen Start- und Landebahnen, die für die neuen, leistungsstärkeren Flugzeugmodelle nicht geeignet waren. 1981 kurz wiedereröffnet, übergab die U.S. Air Force den Flughafen schließlich 1993 komplett. 2008 gingen die letzten Flüge von Tempelhof ab und seit 2010 ist das ehemalige Gelände für die Öffentlichkeit freigegeben.