Traumhafte Klöster in Armenien

Armenien ist das älteste christliche Land der Welt. Passend dazu findet man über das gesamte Land verstreut Klosteranlagen. Diese sehenswerten Bauwerke sind größtenteils in wunderschöner Natur errichtet worden. Sei es in Berge hinein gebaut, direkt an Klippen oder Schluchten gelegen oder mit dem Ararat-Berg im Hintergrund. Einige Beispiele aus meiner Rundreise seht ihr hier:

Sevanavank Monastery

Auf einer Halbinsel des Sevansees thront das Sevanavank-Kloster, das ein Hotspot für Touristen ist. Die Klosteranlage ist von außen super fotogen, egal ob in Farbe oder schwarz-weiß. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick auf den See. Der gesamte Komplex wurde 874 gegründet. Ursprünglich gab es drei Klöster dort, wobei das dritte Gebäude zerstört wurde. 

 

 

Geghard

Der Klosterkomplex „Geghard“ stammt aus dem 4. Jahrhundert und ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Seit dem 12. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einem beliebten Pilgerziel. Es zeichnet sich durch eine einzigartige Architektur aus, inmitten einer Schlucht. Die Hauptkirche wurde in Form eines Kreuzes gebaut, die Kuppel hat ein Loch in seiner Mitte, um Licht in das Innere zu lassen. Durch das regnerische Wetter am Tag wirkte der Klosterkomplex herrlich mystisch. Als wir dort waren probte gerade eine A-Capella Gruppe in einem der Kapellen aus dem Mittelalter. Was für ein einmaliges Erlebnis!

 

Khor Virap

Das Kloster Khor Virap liegt in unmittelbarer Nähe zur türkischen Grenze und ist wahrscheinlich das bekannteste armenische Kloster. Bei klarem Wetter hat man einen sehr schönen Blick auf den biblischen Berg Ararat. Laut Bibel soll die Arche Noah nach der Sintflut auf diesem Berg gelandet sein. Der Berg befindet sich heute in der Türkei, ist aber weiterhin das Nationalsymbol Armeniens. Das Kloster ist ein beliebter Wallfartsort, da Gregor der Erleuchter hier von König Tiridates III. von Armenien eingesperrt wurde.

 

Novanavank Monastery

Um es vorweg zu nehmen: Das Novanavank Kloster ist für mich das schönste Armeniens. Der Klosterkomplex liegt in einer langen und engen Schlucht, umgeben von hohen, teilweise orangefarbenen Klippen. Der Komplex stammt aus dem 13. Jahrhundert, wurde jedoch durch ein Erdbeben 1840 teilweise zerstört. Im 19. Jahrhundert folgte der Wiederaufbau. 

 

Sanahin Monastery

Auch das Sanahin-Kloster befindet sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Es liegt nicht weit vom Haghpat-Kloster, das zur gleichen Zeit und zu einem ähnlichen Zweck  erbaut wurde. Der Name „Sanahin“ bedeutet: „Dieses ist älter als jenes“, weil es noch vor Hagpat gegründet wurde. Bei der Erbauung beider Klosteranlagen konkurrierten übrigens Vater mit Sohn.

 

Saghmosavank

Der Klosterkomplex aus dem 13. Jahrhundert steht im gleichnamigen Dorf Saghmosavan. Noch interessanter als die Architektur ist die phänomenale Lage auf der Klippe oberhalb einer Schlucht, durch die der Fluss Kasagh fließt.

 

Garni-Tempel

Nicht weit vom Geghard-Kloster befindet sich der Garni-Tempel, ein heidnischer Tempel, der dem Sonnengott Mihr gewidmet ist. Der Tempel wurde durch ein Erdbeben im 17. Jahrhundert zerstört, aber mit Originalsteinen wiederaufgebaut. 

 

Jesidischer Tempel

In Armenien befindet sich der größte jesidische Tempel der Welt namens „Quba Mere Diwane“. Er wurde 2019 in Aknalich eingeweiht. Viele Jesiden kamen im 19. und frühen 20. Jahrhundert nach Armenien und Georgien. Sie wollten der Verfolgung durch Türken und Kurden entgehen, die sie zum Islam bekehren wollten. Der Genozid an den Jesiden ist auch Thema des aktuellen Romans von Ronja Othmann „vierundsiebzig“.